ID Loop

Das SHL Kompetenzmodell

Das ID Loop Programm der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern begleitet unsere Studierenden dabei, zu selbstgesteuerten, reflektierten und sozialverantwortlichen Persönlichkeiten heranzuwachsen – sowohl im Beruf als auch im Privatleben. Welche Faktoren in den Bereichen Selbst-, Sozial-, Führungs- und Zukunftskompetenzen dabei förderlich oder hinderlich sein können, zeigt das SHL Kompetenzmodell.

Selbstkompetenzen – ich über mich

  • Selbstreflektion

    Fähigkeit das eigene Denken, Fühlen, Sprechen und Handeln kritisch zu hinterfragen und zu analysieren, um sich selbst weiterzuentwickeln. 


    Förderliche Indikatoren: Die Person...

    • Hinterfragt sich regelmässig.
    • Ist selbstkritisch und kann sich selbst ‘objektiv’ und mit Distanz wahrnehmen.
    • Ist in der Lage das eigene Verhalten aufgrund der eigenen Reflexion in Fragen zu stellen und eigenverantwortlich anzupassen.
    • Holt sich proaktiv Beratung / Unterstützung, um sich weiterzuentwickeln.
    • Ist sich bewusst, dass Selbstreflektion eine Schlüsselkompetenz für den persönlichen Wachstum ist


    Hinderliche Indikatoren: Die Person...

    • Erkennt die Notwendigkeit der Selbstreflektion nicht.
    • Verharrt innerlich auf dem Standpunkt: ich bin halt so.  
    • Braucht Druck von aussen, um sich zu reflektieren.
    • Ist lernresistent in Bezug auf die eigene Person / Persönlichkeit.
  • Resilienz / Work-Life-Integration

    Fähigkeit und Bereitschaft, Arbeits- und Freizeitaktivitäten bzw. Anspannung und Entspannung zufriedenstellend und in einem ausgeglichenen Verhältnis zu leben und zu gestalten sowie Erlebnisse aus Anlass zum Wachstum zu nützen.

    Förderliche Indikatoren: Die Person...

    • Weiss, was ihr wirklich wichtig ist; kennt eigene Wünsche sowie persönliche Ziele, Werte und Visionen gut, bleibt sich treu und ist gleichzeitig bereit sich zu entwickeln.
    • Nimmt sich angemessen Zeit für die gerade anstehende Aktivitäten.
    • Hat einen bewussten und wertschätzenden Umgang mit eigenen Ressourcen (z.B. Zeit, Aufmerksamkeit, Energie, Fähigkeiten)
    • Kann private und berufliche Anforderungen und Interessen vereinbaren.
    • Sorgt für kompensierende Aktivitäten.
    • Lernt aus Rückschlägen, lässt sich nicht entmutigen und entwickelt sich weiter.  
    • Kann auch in belastendend Situation den Überblick behalten.

    Hinderliche Indikatoren: Die Person...

    • Ignoriert Warnsignale des Köpers.
    • Überschätzt eigene Grenzen.  
    • Hat Schwierigkeiten Prioritäten zu setzen.
    • Klagt dauerhaft über Zeitnot und Stresssymptome.
    • Kann nur schwer abschalten und den Fokus wechseln.
    • Pflegt wenige / keine ausser-beruflichen Interessen / Kontakte.
    • Setzt keine Grenzen.
    • Ist nach negativen Erfahrungen über längerer Zeit nicht mehr leistungsfähig.
  • Intentionales Lernen

    Bereitschaft, formelle und informelle Lernsituationen proaktiv aufzusuchen und für sich zu nutzen, um die berufsbezogenen und/oder persönlichen Kompetenzen sinnstiftend weiterzuentwickeln.

    Förderliche Indikatoren: Die Person...

    • Stellt viele und angebrachte Fragen.
    • Ist aufgeschlossenen gegenüber neuen Dingen und Situationen.
    • Ändert ihr Verhalten, wenn altes Verhalten ineffizient ist oder zu Fehlern und unerwünschten Auswirkungen führt.
    • Interessiert sich für Themen ausserhalb des direkten Arbeitsumfelds.
    • Analysiert Fehler und nutzt sie als Lernchance.
    • Erkennt die eigenen Entwicklungsbereiche selbständig und sucht nach Wege, diese effektiv und effizient weiterzuentwickeln.
    • Erkennt, dass Lernen eine wesentliche Aktivität im ganzen Leben eines Menschen ist.
    • Steuert sich und Teams im Lernprozess zielführend.
    • Nutzt das zur Verfügung stehende Lernumfeld sinnvoll (Dozierende, Mitstudierende, etc.)

    Hinderliche Indikatoren: Die Person...

    • Reagiert mit Desinteresse oder Ablehnung, wenn Veränderungen eingeführt werden.
    • Verharrt innerlich auf dem Standpunkt: das haben wir schon immer so gemacht.
    • Braucht Druck von aussen, um sich zu verändern bzw. lernen.
    • Übt seit Jahren die gleiche Tätigkeit aus ohne sie in Bezug auf Inhalt und Verhalten zu hinterfragen.
    • Zeigt in der eigenen Biographie keine Beispiele für die Bereitschaft, neue Sachverhalte zu lernen und/oder sich in dem eigenen Verhalten weiterzuentwickeln.
    • Sucht Gleichgesinnte, um die eigene Trägheit im Lernen zu begründen / zu unterstützen.
  • Emotionsmanagement

    Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu verstehen und die anderer wahrnehmen zu können, positiv zu beeinflussen, sowie die Fähigkeit, Emotionen angemessen und nachvollziehbar auszudrücken.

    Förderliche Indikatoren: Die Person...

    • Kann sich selbst beruhigen, z.B. Ärger oder Wut durch Entspannungstechniken abmildern.
    • Kann eigene negative Gefühle (z. B. Unlust bei langweiligen Arbeiten) überwinden.
    • Kann negative Gefühle (z.B. Schmerz, Trauer) aushalten, ohne sie - z.B. durch Substanzen - betäuben zu müssen.
    • Kann positive Gefühle bewusst hervorrufen (z. B. durch Gedanken an motivierende Ziele, Visionen, vergangene Erfolge).
    • Kann Ärger angemessen und kontrolliert ausdrücken.
    • Wirkt in der eigenen Steuerung der Gefühle als Vorbild und kann diese transparent kommunizieren.
    • Hört anderen aktiv und ohne zu beurteilen zu, zeigt angemessen Anteilnahme und bietet Unterstützung an.

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Vermeidet Gespräche / Situationen mit emotionalen Inhalten aus Angst oder Harmoniesucht. 
    • Argumentiert ausschliesslich auf der Sachebene in der Hoffnung, keinen Gefühlen zu begegnen. 
    • Reagiert hilflos, wenn sie mit den Emotionen anderer konfrontiert ist.
    • Zeigt sogenannten „inadäquaten Affekt“, lacht z.B., wenn sie etwas Trauriges erzählt. 
    • Lässt sich von momentanen Gefühlen der Lustlosigkeit leicht von ihren Vorhaben abbringen. 
    • Zeigte in der Vergangenheit wiederholt unkontrollierte Wutausbrüche. 
    • Sagt öfter Dinge, die sie hinterher bereut. 
    • Neigt bei emotionalen Belastungen zu Missbrauch von Substanzen (Alkohol, Nikotin, Psychopharmaka, übermässiges Essen).  
    • Missbrauchen eigenen Einfluss, um ungünstige (Arbeits-) Bedingungen zu schaffen und das Umfeld zu steuern / beeinflussen.
  • Durchhaltevermögen

    Fähigkeit, Aufgaben und Ziele über einen längeren Zeitraum bzw. unter schwierigen Bedingungen zu verfolgen und zu erreichen.

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Bleibt am Ball, auch wenn Schwierigkeiten und Probleme auftauchen. 
    • Verzichtet auf ablenkende, vermeintlich angenehmere Aktivitäten, wenn ein Ziel erreicht oder eine Aufgabe erledigt werden muss.
    • Erkennt die positiven Auswirkungen von erreichten Zielen auf Stolz, Selbstbewusstheit, Motivation und Freude. 
    • Verfolgt eigene Ziele aus eigenem Antrieb und Freude. 
    • Sucht nach Alternativen, falls sie auf Widerstände stösst und erreicht die eigenen Ziele. 
    • Ist sich bewusst, dass die Erreichung von Zielen mit Engagement, Energie, Wille und Zeit verbunden ist. 
    • Verlässt die eigene Komfortzone, auch wenn es unangenehm ist. 

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Hat in der Vergangenheit viele Aktivitäten begonnen, ohne sie zu Ende zu führen (z.B. Ausbildung, Projekte, Hobbys…)
    • Lässt sich durch äussere Einflüsse leicht vom Ziel ablenken. 
    • Springt von einer Aufgabe zur anderen, ohne etwas abzuschliessen. 
    • Kann sich gegenüber Aufmerksamkeitskiller ungenügend abgrenzen. 
    • Hat das eigene Zeitmanagement nicht im Griff und begründet die Zeitverzögerungen mit Ausreden. 
    • Sucht nach Gleichgesinnten, um in Bezug auf die eigene fehlende Disziplin sich nicht zu reflektieren. 
    • Lässt sich von jeglichen Einflüssen steuern und nützt diese als Begründung, um etwas nicht zu tun (z.B. zu kalt, zu warm, etc). 
  • Eigeninitiative

    Bereitschaft, aktive Vorschläge und Ideen zu entwickeln, selbständig Aufgaben zu übernehmen und Projekte in Gang zu setzen.

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Sucht sich eigenständige Arbeitsaufgaben.
    • Schlägt neue Aufgaben / Projekte vor oder gibt Anstösse für Veränderungen.
    • Macht Vorschläge zur Verbesserung / Optimierung von Arbeitsabläufen.
    • Beschafft sich alle für die Bearbeitung eines Projektes nötigen Informationen.
    • Zeigt Freude an Tätigkeiten und Personen.  
    • Schafft eine positive Atmosphäre, ist leidenschaftlich und reisst Andere mit.

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Bringt sich nicht aktiv selbst ein, übernimmt keine Steuerungsfunktion.
    • Benötigt den Anstoss von aussen, um aktiv zu werden.
    • Zeigt eine unvorteilhafte Körpersprache in Zusammenhang mit Tätigkeiten.
    • Ist arbeitsscheu und schiebt Arbeiten gerne ab.

     

  • Leistungsbereitschaft

    Bereitschaft sich in hohem Masse mit der beruflichen Aufgabe und dem damit verbundenen Einsatz zu identifizieren sowie selbstgesuchte oder übertragene Aufgaben besonders gut auszuführen. 

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Sucht sich herausfordernde und schwierige Aufgaben.
    • Vereinbart klare Ziele, an denen der eigene Erfolg oder Misserfolg gemessen werden kann.
    • Verfügt über ein realistisches Selbstbild in Bezug auf die eigene Leistungsbereitschaft. 

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Stellt keinen hohen Leistungsstandards an sich.
    • Achtet genau darauf, nicht zu viele Stunden zu arbeiten.
    • Vermeidet den Vergleich ihrer Leistungen mit gesteckten Zielen.
    • Überschätzt sich in Bezug auf die eigene Leistungsfähigkeit.

     

  • Verantwortliches / Wertenorientiertes / Holistisches Handeln

    Lebenshaltung bzw. persönliche Einstellung, die auch die längerfristigen ökologischen und sozialen Folgen unter Einhaltung von Werten ganzheitlich berücksichtigt.

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Zeigt Bereitschaft, sich für Mitmenschen und/oder kritische Lebensumwelten mit eigenen Mitteln (Zeit, Geld, Wissen) zu engagieren, ohne sich selbst aufzugeben.
    • Geht bewusst mit eigenen und fremden Ressourcen um.
    • Hat ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein und bezieht dies in die eigenen Entscheidungen mit ein.
    • Zeigt echtes Mitgefühl für andere Menschen in Not und versucht dies zu lindern.
    • Zeigt Interesse an sozial-politischen Themen und Problemen, hat Verständnis für globale Zusammenhänge 

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Ist ausschliesslich auf den eigenen Vorteil / Profit bedacht.
    • Argumentiert egoistisch und rücksichtslos.  
    • Betrachtet soziale Themen aus einer individualistischen Perspektive («ich» statt «wir»).
    • Wirtschaftliche Argumente dominieren in allen Gesprächen und Entscheidungen.
    • Übernimmt keine gemeinschaftlichen und/oder ehrenamtlichen Aufgaben, kauft sich vielfach «frei».
    • Delegiert gerne die Verantwortung für soziale Themen an Politik und Manager.
    • Sucht oft nach Gründen, um etwas nicht zu tun. 

Sozialkompetenzen – ich im Umgang mit anderen Personen

  • Stil und Umgangsformen

    Kenntnisse über die expliziten und impliziten Regeln, die in einer Gruppe, in einer Organisation sowie in unterschiedlichen kulturellen Umfeldern gelten und die Bereitschaft, diese umzusetzen.

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Bewegt sich bei gesellschaftlichen Anlässen sicher.
    • Sorgt für eine angenehme Gesprächsatmosphäre mit allen Anwesenden, z.B. indem sie versucht, andere Personen zu integrieren.
    • Kann Konversation betreiben.
    • Passt ihr Auftreten und die Kleidung dem äusseren Anlass an.
    • Kennt Etikette und respektiert gesellschaftliche Normen.
    • Erkennt, dass die eigene Person ein Teil von einem Ganzen ist und ist sich die eigene Rolle als gutes Vorbild jederzeit bewusst.
    • Bedankt sich bei anderen, für ein konstruktives Gespräch oder eine nützliche Information.
    • Ist in der Lage, soziale Medien adäquat zu nutzen und ist sich der Konsequenzen unsachgemässer Verbreitung von Wort- und Bildinhalten bewusst.

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Verhält sich bei gesellschaftlichen Anlässen ungeschickt oder unsicher.
    • Kleidet sich oder spricht unangemessen und verstösst gegen bestehende Regeln.
    • Ist in belanglosen Gesprächen wortkarg, kurz angebunden oder zu persönlich.
    • Verletzt fremde kulturelle Verhaltensweisen und brüskiert Werten und Normen anderer Menschen.
    • Verletzt Intimitätsgrenzen, spricht eigene private oder intime Themen unangemessen freizügig an oder erfragt solche bei anderen.
    • Betreibt ‘Einwegkommunikation’ und lässt die anderen kaum zu Wort kommen.
    • Sieht sich als Zentrum der Welt und interessiert sich kaum für anderen.
  • Sprachkompetenz

    Fähigkeit zum Präzisen und Differenzierten sprachlichen Ausdruck, der sich in Wortwahl, Wortflüssigkeit und nonverbalem Ausdruck äussert. 

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Verfügt über einen umfangreichen Wortschatz und ist in der Lage, sich eloquent und der Situation angepasst auszudrücken.
    • Wirkt mit der eigenen Sprache als Vorbild und glaubwürdig.
    • Verwendet Fremdwörter, Fachbegriffe und synonyme Begriffe richtig.
    • Hat einen ansprechenden und korrekten Schreibstil.
    • Unterstreicht die eigenen Äusserungen durch angemessen nonverbalen Ausdruck (Körpersprache, inklusiv Stimme).
    • Kann die eigene Sprache dem Zielpublikum anpassen.
    • Kann zwischen Privat- und berufliche Sprache unterscheiden und grenzt sich im beruflichem Kontext von Jugendsprachen ab.

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Benutzt häufig gleiche Begriffe für verschiedene Sachverhalte.
    • Benutzt häufig Oberbegriffe wie ‘Ding’, ‘Zeug’, etc.
    • Kann komplexe Gedankengänge nicht nachvollziehbar darstellen.
    • Benützt häufig die Verben ‘tun’, ‘machen’ und ‘erledigen’.
    • Verwendet Kraftausdrücke oder Superlative (z.B. das ist mega, einfach geil, etc.).
    • Schreibt nur einfach stereotyp gegliederte Sätze oder unstrukturierte, schwer lesbare Texte.
    • Verwendet keine oder unangemessene nonverbale Ausdrucksmöglichkeiten (z.B. wirkt distanziert, hält keinen Blickkontakt, ‘zappelt’ herum).
    • Die eigene Körpersprache unterstützt die Nachricht nicht und schadet der Glaubwürdigkeit der Nachricht.

     

  • Empathie

    Fähigkeit, bei sich und anderen Menschen unterschiedliche Gefühlslagen wahrzunehmen und sich in die Situation des anderen hineinzuversetzen. 

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Kann die eigene aktuelle Gefühlslage präzise beschreiben.
    • Erkennt, in welcher Gefühlslage sich andere befinden.
    • Nimmt Veränderungen in der Stimmung einer Person oder der Atmosphäre eines Gesprächs wahr.
    • Erkennt, wenn eine andere Person stolz auf etwas ist und äussert Anerkennung.
    • Hilft anderen, wenn diese Unterstützung brauchen
    • Äussert Mitgefühl, wenn einer anderen Person etwas zugestossen ist.

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Reagiert nicht auf veränderte Gefühle anderer Menschen (geht z.B. nicht darauf ein, wenn jemand Angst äussert).
    • Äussert sich nur undifferenziert über den eigenen Gefühlzustand, auch wenn in einer vertraulichen Situation eine differenzierte Äusserung passend wäre.
    • Nimmt nicht wahr, dass sie andere verletzt oder beleidigt hat. Zeigt keine Gefühle, wenn sie von Leid oder der Not anderer erfährt oder dieses selbst verursacht.
    • Verletzt die Gefühle anderer, indem sie sich über deren «Schwächen» (z.B. Übergewicht oder einen Sprachfehler) lustig macht.
    • Wählt die falschen Medien, um die eigenen Gefühle mitzuteilen (z.B. Kurznachricht zu einem Todesfall).

     

  • Kritik- und Konfliktfähigkeit

    Fähigkeit und Bereitschaft, konstruktiv mit Kritik umzugehen und Konflikte wahrzunehmen, zu akzeptieren, anzusprechen und zu lösen.

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Hört zu, wenn sie kritisiert wird und überdenkt die Punkte.
    • Erkennt eigene, innere Konflikte und Konflikte mit oder zwischen anderen Personen.
    • Spricht Konflikte proaktiv mit Ich-Botschaften an.  
    • Äussert die eigene Meinung zum passenden Zeitpunkt und/oder wenn sie erfragt wird.

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Nimmt bei Kritik sofort eine «Verteidigungshaltung» ein.
    • Nimmt auch sachliche Kritik persönlich und reagiert unangemessen darauf.
    • Revanchiert sich für kritische Aussagen.
    • Leugnet oder bagatellisiert Konflikte
    • Ändert häufig die eigene Meinung, um sie der Gruppenmeinung anzupassen.
    • Erträgt die unangenehme Gewohnheit eines anderen wie z.B. «lautes Telefonieren am Arbeitsplatz» ohne dies anzusprechen.
    • Zieht sich nach Kritik zurück und reagiert gekränkt.
    • Meldet sich nach einer negativ empfundenen Kritik von der Arbeit ab und bleibt daheim.
  • Toleranz und Inklusion

    Schätzt die Vielfalt und Verschiedenheit in der Gesellschaft und begegnet dieser vorurteilsfrei und respektvoll. Zeigt Interesse und Offenheit gegenüber unterschiedlichen Kulturen, Religionen und Lebensformen.

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Zeigt sich offen und tolerant gegenüber anderer Meinungen, anderen Gefühlen, anderen Glaubensrichtungen sowie anderen Lebensmodellen.
    • Drückt die Toleranz und Inklusion auch nonverbal positiv aus.
    • Versteht Inklusion als Mehrwert und schafft ein Umfeld, worin sich alle respektiert und anerkannt fühlen.
    • Fordert und fördert die Personen unabhängig von äusseren und inneren persönlichen Merkmalen fair und objektiv.
    • Ist bedacht, dass sich alle Personenfair behandelt und wertgeschätzt fühlen.
    • Hat eine kontrollierte und gepflegte Kommunikation und verwendet zeitgemässe Begrifflichkeiten.

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Druckt sich unmissverständlich und problematisch gegenüber Andersdenkenden, Andersfühlenden und Andersglaubenden aus.
    • Versucht Menschengruppen nur für seine eigenen Interessen zu gewinnen und hat eher eine spaltende Funktion als eine vereinende Funktion in Gruppen und Teams.
    • Zeigt nonverbal unmissverständlich auf, was die eigene Meinung in Bezug auf Toleranz und Inklusion ist.
    • Macht unangebrachte Witze in Bezug auf Herkunft, Religion, Sexualität, Politik, usw.
    • Sieht keine Chance für Inklusion und Toleranz und tendiert mehr zu Exklusion und Intoleranz.

     

Führungskompetenzen – ich in meiner Rolle als Führungsperson

  • Rollenkompetenz

    Fähigkeit, berufsbezogene und ausserberufliche Rollen zu erkennen, zu unterscheiden, situationsspezifisch zu aktiverem und damit rollenangemessenem Handeln zu ermöglichen und Unterschiede im Eigen- und Rollenbild zu erkennen.

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Kann ihre verschiedenen berufsbezogenen und ausserberuflichen Rollen benennen und unterscheiden.
    • Passt das eigene Verhalten und die eigene Kommunikation in einem gewissen Rahmen der äusseren Situation an und bleibt dennoch als konsistente Persönlichkeit erkennbar.
    • Passt Kleidungsstil und Auftreten der Rolle an und kann dies glaubwürdig vertreten.
    • Kann Rollenkonflikte erkennen und agiert lösungsorientiert.
    • Ist sich bewusst, dass Rollen Rechte und Pflichten mit sich ziehen.
    • Erkennt die Verantwortung der eigenen Rollen und lebt diese mit Taten aus.

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Ist sich nicht über verschiedene berufliche und private Rollen im Klaren.
    • Vermischt im Alltag verschiedene Rollen /z.B. eine Führungskraft, die auch zu Hause Anweisungen erteilt.
    • Passt seine Vorlieben (Kleidung, Auftreten, Sprache, Umgangsformen) nicht der Situation an, beharrt auf «seinem/ihrem Stil».
    • Gerät in Rollenkonflikte, ohne diese zu erkennen.
    • Sagt die eigene Meinung, ohne sich Gedanken in Bezug auf die Vorbildfunktion der eigenen Rolle zu kümmern.
    • Ist der Meinung, dass die Rollenkompetenz auf Kosten der eigenen Authentizität geht und verhält sich dementsprechend so.

     

  • Konzeptionelles und vernetztes Denken

    Fähigkeit, aus übergeordneten Zielen sinnvolle Strategien und Massnahmen abzuleiten.

    Fähigkeit, die Wirkung von Strategien und Massnahmen auf andere Abteilungen und Bereiche des Unternehmens wahrzunehmen.

    Fähigkeit, Abläufe und Prozesse in ihre einzelnen Teile zu zerlegen und deren Zusammenwirken zu analysieren.

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Argumentiert logisch und nachvollziehbar.
    • Erkennt Abhängigkeiten einzelner Teile und kann diese in der Konzeptionierungsphase effektiv berücksichtigen.
    • Antizipiert Chancen und Herausforderungen.
    • Kann Konzeptionen mit Fakten, Studien und Statistiken belegen.

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Argumentiert ausschliesslich aufgrund persönlicher Erfahrungen, ohne auf allgemeine Gesetzmässigkeiten und Zusammenhänge zu abstrahieren.
    • Arbeitet ineffizient, da Wichtiges nicht von Unwichtigem unterschieden wird und übergreifende Zusammenhänge nicht oder nur ungenügend erkannt werden.
    • Plant nicht oder nicht erfolgreich, da die Wirkung und Abhängigkeiten wesentlicher Elemente nicht berücksichtigt werden.
  • Leadership und Einflussnahme

    Leadership und Einflussnahme umfassen die Fähigkeit, eine Vision zu entwickeln, zu kommunizieren und andere dazu zu inspirieren, diese Vision zu teilen und umzusetzen.

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Überblickt und moderiert Diskussionen souverän, weiss wann es angebracht ist die eigene Meinung durchzusetzen und wann andersdenkende Meinungen zu würdigen sind.
    • Erreicht Ziele durch überzeugendes Auftreten.
    • Ist in der Ausübung von Leadership berechenbar und transparent.
    • Behält zu jeder Zeit den Überblick und steuert proaktiv das Geschehen
    • Steuert das organisatorische und operationelle Geschehen

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Ändert die eigene Meinung häufig, um sie der Gruppenmeinung anzupassen.
    • Äussert in kontroversen Diskussionen keinen eigenen Standpunkt.
    • Wird von anderen ausgenutzt oder für deren Interessen vereinnahmt. 
    • Sieht Meinungsverschieden-heiten als unüberwindbare Konflikte an und spricht diese nicht an.
    • Ist unvorbereitet, überfordert und geniesst die Unterstützung bzw. Legitimation des Teams nicht.
  • Dienstleistungsorientierung

    Persönliche Haltung, Fähigkeit und Bereitschaft, Bedürfnisse und Wünsche des Kunden zu erkennen, zu antizipieren, zu erfüllen und neue kundenorientierte Leistungen zu entwickeln.

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Kennt die Wünsche und Bedürfnisse der Anspruchsgruppen.
    • Nutzt und erweitert den eigenen Entscheidungsspiel-raum, um Anliegen der Anspruchsgruppen zu erfüllen.
    • Nimmt Anregungen und Kritik konstuktiv auf und kreiert passende Lösungen.
    • Setzt Instrumente und Techniken zur professionellen und langfristigen Bindung von Anspruchsgruppen ein.

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Hat Schwierigkeiten sich auf andere Menschen und deren Bedürfnisse einzustellen.
    • Nimmt Kritik und Anliegen nicht ernst, sondern erwartet, dass sich Anspruchsgruppen dem Produkt / der Dienstleistung «anpasst».
    • Stellt eigene Interessen bzw. Interessen des Betriebes vor die Interessen der Anspruchsgruppen.
    • Ist stets reaktiv damit beschäftigt «nachzubessern» und somit stets im Verzug.

     

  • Entscheidungsfähigkeit

    Fähigkeit, Alternativen zu erkennen und sich für die beste Lösung zu entscheiden.

    Bereitschaft, die damit verbundenen Verantwortungen bei der Umsetzung  zu übernehmen.

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Nutzt Handlungs- und Ermessensspielräume.
    • Trifft Entscheidungen, auch wenn damit ein Risiko verbunden ist.
    • Vertritt Entscheidungen glaubwürdig nach innen und aussen.
    • Beweist Mut und Pioniergeist
    • Erkennt die Wichtigkeit, Entscheidungen zu treffen und übernimmt die Verantwortung dafür.

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Ändert häufig die Meinung und stösst getroffenen Entscheidungen willkürlich um.
    • Sitzt notwendige Entscheidungen am liebsten aus bis jemand anderes entscheidet oder sich die Situation ändert.
    • Zeigt Unsicherheit, wenn eine wichtige Entscheidung ansteht aus Angst vor Unstimmigkeiten und Unpopularität.  
    • Überfrachtet sich mit vorbereitenden Arbeiten, Planungen und Zusatzinformationen, ohne je oder rechtzeitig zu entscheiden.
    • Wälzt Fehlentscheide auf andere ab.
    • Zeigt ungenügendes Verantwortungsbewusstsein.

Zukunftskompetenzen - ich und die Welt

  • Kritisches Denken und Analyse

    Fähigkeit, sich ein Urteil aus verschiedenen Perspektiven über Sachverhalte objektiv und professionell zu bilden sowie Prioritäten richtig zu setzen.

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Informiert sich von verschiedenen Seiten, um sich eine Meinung zu bilden.
    • Sucht die Diskussion mit Leuten, die eine andere als die eigene Meinung vertreten.
    • Äussert in Diskussionen unpopuläre Gedanken, wenn diese dem übergeordneten Ziel entsprechen.
    • Hinterfragt eigenverantwortlich Quellen, Informationen aus offiziellen Medien und überprüft deren Standhaftigkeit und Glaubwürdigkeit. 

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Glaubt Gerüchten.
    • Widerspricht höhergestellten Personen nie.
    • Passt die eigene Meinung unflektiert der Gruppenmeinung  an.
    • Lässt sich von charismatisch auftretenden Personen manipulieren und für deren Zwecke verleiten.
    • Verfällt jedem Trend / Hype, ohne dies kritisch zu hinterfragen. 
    • Kann keine Prioritäten setzen, sondern schafft Unruhe in der Organisation. 
  • Veränderungsfähigkeit

    Fähigkeit und Bereitschaft, Veränderungen zu erkennen und im Sinne der Organisationsziele mitzugestalten.

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Betrachtet Veränderungen als berufliche und persönliche Entwicklungschance.
    • Unterstützt Veränderungsprozesse durch aktive Mitarbeit in Gruppen.
    • Wertschätzt auch das Vergangene ohne die Veränderung zu verhindern.
    • Kann Mitmenschen von der Notwendigkeit von Veränderungen überzeugen und inspirieren.
    • Kann auf rasch ändernde Rahmenbedingungen reagieren und mit einer neuen Situation erfolgreich umgehen
    • Behält auch in unübersichtlichen und hektischen Situationen den Überblick

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Betrachtet jede Veränderung als Bedrohung und verdrängt sie.
    • Weigert sich, Veränderungen und Informationen über Veränderungen zur Kenntnis zu nehmen.
    • Reagiert mit Widerstand auf jede anstehende Veränderung.
    • Äussert Meinungen wie: «früher war alles besser».
    • Weigert sich, anstehende bzw. beschlossene Veränderungen im eigenen Bereich umzusetzen.
    • Zeigt Anzeichen von Stress, emotionaler Belastung oder Angst sobald Veränderungen thematisiert werden.
    • Wertet jede Neuerung grundsätzlich ab und betont den Wert des Alten («Das haben wir schon immer so gemacht»).
  • Kreatives Denken und Handeln

    Fähigkeit, bestehende Zusammenhänge neu zu kombinieren oder unkonventionelle bzw. neuartige Ideen zu entwickeln und diese umzusetzen.

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Stellt übliche Verfahrensweisen in Frage.
    • «Think outside the Box»: Sieht Angelegenheit unter neuem oder bisher unüblichem Blickwinkel.
    • Hat den Mut und kann praktische Probleme lösen, wenn die dafür benötigten Ressourcen fehlen oder ungenügend sind . Macht unkonventionelle Lösungsvorschläge.
    • Zeigt sich generell lösungsorientiert, zuversichtlich und zukunftsorientiert.

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Trotz der vorhandenen Fachkenntnisse fallen ihm bei Problemen keine Lösungsmöglichkeiten ein.
    • Verfolgt eingefahrene Denkmuster.
    • Zeigt bei praktischen Problemen überwiegend funktionales Denken («ein Stuhl ist zum Sitzen da»).
    • Ist zu angstgetrieben und geht keine Risiken ein.
  • Intuition und Antizipation

    Fähigkeit aufkommende Trends, Entwicklungen und Bedürfnisse von Gesellschaften aufzuspüren, deren Entwicklung zu verfolgen und daraus Lösungen, Dienstleistungen und zukunftsorientierte Produkte zu entwickeln.  

    Förderliche Indikatoren: Die Person…

    • Sucht aktiv nach Informationen in den verschiedensten Kulturen und Kontexten.
    • Überprüft kritisch und offen neue Trends, Entwicklungen und Bedürfnisse auf die Relevanz und Machbarkeit.
    • Lässt sich in der eigenen Intuition und Antizipation kritisch hinterfragen, ohne die eigenen Ideen zu verwerfen.
    • Kennt die Market-Leader und Trendsetter oder ist Teil davon
    • Entwickelt neue bedürfnisorientierte Konzepte, Produkte und Dienstleistungen unter Berücksichtigung der relevanten unsystemischen Faktoren.    

    Hinderliche Indikatoren: Die Person…

    • Geht keine Risiken ein und verpasst Trends und Entwicklungen oder zieht – zum Teil – widerwillig nach.
    • Lässt sich ständig von Meinungen von Dritten beeinflussen.
    • Sieht in jedem Trend und in jeder Entwicklung Risiken (und keine Chancen).
    • Lässt sich fremdsteuern.
    • Verlässt ungern die eigene Komfortzone, da es mit Aufwand / Ängsten verbunden ist.